Freitag, 10. Oktober 2025 - 13:00
Ausstellung: zum tötlichen Schiffsunglück vor Lampedusa 2013
Samstag, 14. September - Sonntag, 19. Oktober | Augustiner-Kirche Würzburg (Dominikanerplatz 2): Kunstinstallation und Veranstaltungen zum tödlichen Schiffsunglück 2013 vor Lampedusa
Ein Mensch ist ein Mensch ist ein Mensch.
Der Ausgangsgedanke der Installation ist eine unvorstellbare Tragödie. Im Oktober 2013 sind vor Lampedusa 366 Menschen auf der Flucht ertrunken. 366 Mal zerstörte Hoffnung / 366 Mal Todesangst / 366 Mal Sterben / 366 Mal Todeskampf / 366 Mal Leid / 366 Mal Verzweiflung / 366 Namen / 366 Gesichter / 366 Menschen / 366 Mal Hinterbliebene.
Obwohl fast täglich Berichte von grausam gescheiterten Hoffnungen auf gefährlichen Fluchtrouten zu lesen sind, bleibt die Zahl bei 366 stehen - sie wird zum Symbol für eine immer eisiger werdende menschliche Kälte und Empathielosigkeit. Eine Ansammlung von Portrait-Stelen wird zu einem 'Gedenkort', weist aber zugleich über das Gedenken hinaus ins Leben. In Augenhöhe mit den Gesichtern sind Stelen-Weg und Stelen-Feld begehbar und implizieren existenzielle Fragen: Was ist Leben? Welchen Sinn hat es? Was bedeutet es zu leben und Respekt vor dem gleichen Recht aller zu haben? Die Portraits stehen für Leben und sind keine wirklichkeitsgetreuen Abbilder realer Personen.
Der Installationsweg vom Dunkeln zum Licht in der Augustinerkirche beginnt in einer Nische im Eingangsbereich, wo zwei Bleitafeln patziert werden. Von da aus verläuft er entlang der Stuhlreihen in Richtung Chorraum, um dort in ein Feld vielfältig bunter Stelen zu münden. Zum Nach-, Weiter-, Überdenken ergänzen Text-Stelen den Weg. Am Ende von Chor und Apsis, vor dem Kreuz, setzt eine Plane mit dem Titel "Ein Mensch ist ein Mensch ist ein Mensch" den Schlussakkord.
Die Installation wird von mannigfaltigen Veranstaltungen begleitet und durch diese vertieft.