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Sonntag, 19. Februar 2023 - 17:00

Gedenkdemo: 3 Jahre Hanau

Wir fordern: Erinnerung, Gerechtigkeit, Aufklärung, Konsequenzen!

Sonntag, 19.02.2023 um 17:00 Uhr, am Hauptbahnhof Würzburg

Am 19. Februar 2023 ist der rassistische und rechtsterroristische Anschlag in Hanau, bei dem zehn Menschen ermordet wurden, drei Jahre her. 1084 Tage sind seitdem vergangen. Tage, die die Angehörigen der getöteten Menschen zählen, während der Schmerz immer weiter wächst. Tage, in denen die Hinterbliebenen die Namen ihrer Liebsten überall hingetragen und deren Geschichten erzählt haben. Tage, in denen sie über das klagen, was nicht gesagt wird und das, was nicht verhindert wurde. Die Initiator*innen der Initiative 19. Februar Hanau haben mit allen politischen Verantwortlichen gesprochen, waren in Frankfurt, in Wiesbaden und in Berlin. Ihnen wurde Gerechtigkeit versprochen. Und doch müssen sie auch zum dritten Jahrestag weiterhin nach Konsequenzen fragen, die es immer noch nicht gibt. Konsequenzen für das Versagen der Behörden vor, während und nach der Tat. Konsequenzen für das unverzeihliche Fehlverhalten der Sicherheitskräfte in der Tatnacht, für den Unwillen und die Unprofessionalität von Staatsanwaltschaft und Polizei bei den Ermittlungen, bei der Verfolgung von Spuren und beim Schutz der Überlebenden und Hinterbliebenen. Konsequenzen für die wiederkehrenden Respektlosigkeiten und das herabwürdigende Verhalten von Beamt*innen gegenüber Angehörigen und Überlebenden, selbst gegenüber den Toten. Konsequenzen für den institutionellen Rassismus in Deutschland. Die Frage bleibt: Wie lange wollen hessische Sicherheits- und Justizbehörden noch vertuschen, wie lange noch schweigen, wie lange noch ignorieren? Heute, fast drei Jahre später ist klar: die Grenze der Gerechtigkeit heißt Konsequenzen. Auch wir in Würzburg müssen die Namen der Opfer unvergessen machen! In einer Stadt, in der in den letzten zwei Jahren schon zwei Mal das Mahnmal in Gedenken an den rassistischen Anschlag von Hanau beschmiert und zerstört wurde, müssen wir klare Haltung zeigen und jeder Form von Rassismus entschieden entgegenwirken! Die Namen der ermordeten Menschen von Hanau sollen erinnern und mahnen, den rassistischen Normalzustand im Alltag zu beenden. Und wir sagen: Es muss endlich politische Konsequenzen geben! Rassismus, egal in welcher Form, darf nicht mehr geduldet, verharmlost oder ignoriert werden! Der rassistische Normalzustand muss benannt und konsequent angegangen werden! Daher rufen wir euch auf: Geht am Sonntag, den 19.02.2023, in Gedenken an die Mordopfer, die Überlebenden und ihre Angehörigen von Hanau, mit uns auf die Straße. Wir starten um 17:00 Uhr gemeinsam am Hauptbahnhof Würzburg.

Wenn ihr einen eigenen Redebeitrag oder einen Text vortragen möchtet, meldet euch bitte vorher bei uns. Bringt gerne eigene Transpis, Banner und Schilder mit. Blumen und Kerzen können den ganzen Tag über am Hanau-Denkmal am Dallenbergbad, am Obelisk am Unteren Markt, am QR-Code in der Eichhornstraße sowie am Brunnen des Bahnhofsvorplatzes abgelegt werden. Nationalflaggen und Parteifahnen sind auf unserer Veranstaltung ausdrücklich nicht erwünscht. Kommt und setzt mit uns ein klares Zeichen gegen Rassismus und Rechtsterrorismus!

#saytheirnames Gökhan Gültekin │ Sedat Gürbüz │ Said Nesar Hashemi │ Mercedes Kierpacz │ Hamza Kurtović │ Vili Viorel Păun │ Fatih Saraçoğlu │ Ferhat Unvar │ Kaloyan Velkov | Gabriele R.