Mittwoch, 10. März 2021 - 17:30
Rape Culture und solidarische Parteilichkeit
CN/TW: sexualisierte Gewalt
Anmeldung: gege n_gewalt@riseup. net --> BBB Link wird dann zugeschickt
Sexualisierte Gewalt findet überall und jederzeit statt. Jede 3. Flinta* erlebt im Laufe ihres Lebens sexualisierte Gewalt - und zwar solche, die selbst einem patriarchal-geprägten Verständnis von Gewalt entspricht. (D.h. sexistische Witze, Kommentare, ungewollte "Flirts" noch nicht mal mitgerechnet.)
Es gibt allerdings eine Vielzahl von Mythen, die das Tabuisieren und Dulden dieser andauernden Gewalt stabilisieren und Betroffene zum Schweigen bringen ("Silencen"), sodass es schwer fällt, sich gegen diese Gewaltform zu wehren oder gar organisieren.
Der Begriff "Rape Culture" versucht, diese und weitere Problematiken zu fassen. Dass sexualisierte Gewalt strukturell verharmlost und breit geduldet wird, hat ihren Ursprung in einer misogynen patriarchalen Kultur, die uns bis heute prägt.
Um Rape Culture etwas entgegen zu setzen und sich patriarchaler Gewalt zu entziehen, organisierte sich u.a. die feministische Bewegung der 70er Jahre, entwickelte eigene Ansätze wie "Definitionsmacht", organisierte sich autonom, gründete Beratungsstellen für Betroffene oder sog. "Frauenhäuser". Emanzipatorische linke, staats-, polizei- und strafkritische Feminist*innen ebneten auch Wege, auf denen wir heute aufbauen.* Mit der Haltung der "solidarischen Parteilichkeit" können wir als Unterstützer*innen und ganzes Umfeld (z.B. Freund*innen-Kreis, "Szene") dem gesellschaftlichen Klima Rape Culture entgegentreten und es bekämpfen.
Unser Vortrag geht den Mythen um sexualisierte Gewalt auf den Grund, versucht diese zu dekonstruieren und abzubauen, gibt Analysewerkzeuge an die Hand, untersucht kritisch Errungenschaften einer deutschspr. linken feministischen Bewegung und fragt wie wir uns als emanzipatorische Bewegung gemeinsam dagegen stellen können.
CN/TW für den Vortrag:
Im Vortrag wird es um sexualisierte Gewalt gehen. Es kann sein, dass das V-Wort benannt wird. Außerdem schildern wir gängige Mythen und Äußerungen, mit denen Betroffene in Bezug auf ihre Betroffenheit womöglich auch schon konfrontiert wurde. Ein Awareness-Team wird während und nach dem Vortrag ansprechbar sein.
Der Vortrag wird als Audio aufgenommen und veröffentlicht.
* Unsere Folgeveranstaltung am 31.03. nimmt nochmal stärker Bezug auf Staats-, Straf-, Polizei- und Gefängniskritik sowie Konzepten aus einer intersektionalen antirassistischen Perspektive wie Transformative Justice & Community Accountability aus der schwarzen queeren Community/of Color.