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Donnerstag, 11. Juli 2019 - 20:00

„Sterben für das Paradies – Erlebnisse einer Rettungsmission im Mittelmeer

Wir bewegen uns in Zeiten steigender Migration, Radikalisierung und Abschottung. Teile der Welt sind durch Kriege, wirtschaftliche Ausbeutung und extreme politische Systeme kaum noch bewohnbar, wodurch viele Menschen - auf der Suche noch einer besseren, sichereren Zukunft - diese Länder verlassen. Ein Ziel: Europa. Ein Hindernis: das Mittelmeer.

Ich bin von 2016 bis 2017 in drei Missionen mit der zivilgesellschaftlichen Organisation SOS Méditerranée auf Rettungsmission gefahren, um vor der libyschen Küste Menschen - die sich auf der Flucht aus Libyen in Seenot befinden - zu retten. Hier hatte ich das Privileg pure Menschlichkeit zu erleben; zwar viel Leid, aber ebenso viel Glück und Hoffnung zu sehen. Die Erlebnisse an Bord der Aquarius haben mich geprägt, meine Erfahrungen werden mich mein Leben lang begleiten. Doch nicht jeder hat die Chance, den Mut oder das Interesse eine solche Mission anzutreten; sich auf diese Art und Weise zu vergewissern, warum sich diese Menschen - denen wir nun immer öfter auf der Straße begegnen - auf diese gefährliche Reise begeben. Aber ist nicht genau diese Information, dieses Verständnis über das "Wie" und das "Warum" so wichtig, um Menschen zu verstehen, sie zu akzeptieren und zu integrieren?
Als ich von meinen Missionen auf dem Mittelmeer zurück kam, hörte ich immer öfter von Hass und Unverständnis gegenüber geflüchteten Menschen. Da wurde mir klar, dass ich diese Erfahrungen nicht für mich behalten darf. Wenn ich mir von meinen Mitmenschen wünsche, dass sie mit derselben Menschlichkeit, mit dem selben Verständnis an das große Thema "Migration" herangehen, muss ich Aufklärungsarbeit leisten.

Deshalb möchte ich in meinem Vortrag dazu einladen, mit mir gemeinsam die gesamte "Reise" der Fliehenden - vom Heimatland bis nach Europa - zu bestreiten, um zu sehen, wer diese Menschen sind.

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