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Dienstag, 27. November 2018 - 18:00

Gedenken an die Deportation der Würzburger Juden vor 77 Jahren

Die Gemeinschaft Sant Egidio lädt gemeinsam mit der Israelitischen Kultusgemeinde Würzburg am Dienstag, 27. November, um 18 Uhr zum Gedenken an die Deportation der Juden aus Würzburg ein. Weihbischof Ulrich Boom und Max von Egidy, stellvertretender Dekan der evangelisch-lutherischen Kirche in Würzburg, sprechen Grußworte auf dem Domvorplatz. Danach ziehen die Teilnehmer schweigend, mit Kerzen in den Händen, durch die Innenstadt zum Platz vor dem Mainfrankentheater.

Dort sprechen Josef Schuster, Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland, Oberbürgermeister Christian Schuchardt und Angelika Wagner von der Gemeinschaft Sant Egidio. Mitveranstalter sind der Katholische Dekanatsrat Würzburg-Stadt und das Dekanat der evangelisch-lutherischen Kirche in Würzburg.

Vor 77 Jahren, am 27. November 1941, wurde die erste größere Gruppe von Juden aus Würzburg deportiert. Mehr als 200 jüdische Männer, Frauen und Kinder aus Würzburg wurden von den Nationalsozialisten nach Schirotawa bei Riga gebracht. Historiker vermuten, dass sie dort von der Sicherheitspolizei erschossen wurden.

Seit nunmehr 18 Jahren organisiert die Gemeinschaft Sant'Egidio gemeinsam mit der Israelitischen Kultusgemeinde Würzburg das Gedenken an jenen finstersten Tag, dem weitere Deportationen folgten. Der Eröffnung am Domvorplatz folgt ein Lichterzug bis zum Stadttheater, dem Ort der ehemaligen "Schrannenhalle", wo sich die Juden damals einfinden mussten, bevor ihre Reise in den Tod begann.